Holzfronten für die Küche

Welche Hölzer eignen sich für Küchenfronten?

Dunkle Küche mit Fronten aus Nussbaum

Eigentlich eignet sich jede x-beliebige Holzart als Küchenfront – so lange sie entsprechend behandelt wird. Trotzdem schaffen es nur wenige Hölzer in den Küchenmöbelbau. Das liegt einerseits an Faktoren wie Aussehen, Widerstandsfähigkeit und dem Einkaufspreis. Andererseits bemühen sich Hersteller erfreulicherweise immer mehr um umweltfreundliche Küchen und verwenden deshalb oft heimische Holzarten. Tipp: Achte beim Küchenkauf unbedingt auf Holz mit dem FSC-, Naturland- oder PEFC-Siegel. Es kennzeichnet Holz aus nachhaltiger Waldwirtschaft.

Dies sind die gängigsten Holzarten für Küchenfronten:

Ahorn – zählt zu den wertvollsten einheimischen Laubholzarten, sehr helles weißliches bis rötlich-graues Holz, feinporig mit dezenter Maserung, mittelhart und fest, kann gebeizt, getönt und poliert werden. Wirkung: elegant, hell und freundlich, passt gut zu modernen, klassischen und zeitlosen Küchen.

Birke – heimische Laubholzart, sehr helles fast weißes (manchmal goldgelbes) Holz mit einem seidigen Glanz, mittelhart und dicht, lässt sich gut bearbeiten und einfärben. Wirkung: hell, freundlich, leicht und grazil – erfährt seit dem Skandi-Trend einen wahren Boom im Möbel-Design.

Buche – häufigster Laubbaum Deutschlands, helles Holz mit gelblich-roter Färbung, hart und schwer, zungenförmige Maserung, widerstandsfähig und gut zu bearbeiten, kann unter Dampf gebogen werden. Wirkung: warm und zurückhaltend, lässt sich gut mit anderen Hölzern und Materialien kombinieren. 

Eiche – bekanntester heimischer Laubbaum, helles bis mittelbraunes Holz, beige bis honiggelb, sehr hart und robust, deutlich sichtbare Jahresringe, gleichmäßige Maserung, kann gebeizt und lackiert werden. Wirkung: rustikal, aber auch hell und zeitlos, passt zum Landhausstil genauso wie zu modernen Küchen.

Erle – heimische Laubholzart, hell mit Rotstich, gleichmäßig gemasert, weich und leicht, lässt sich gut beizen und polieren, wird bearbeitet oft zur Imitation von Edelhölzern verwendet. Wirkung: freundlich und warm, passt zu jedem Einrichtungsstil.

Fichte – häufigster Baum in deutschen Wäldern, helles Holz mit gelblicher bis rötlicher Farbe, weich und leicht, starke Maserung mit Astlöchern, druckempfindlich, kann lackiert und gebeizt werden, preisgünstig. Wirkung: gemütlich und rustikal, passt gut zu Landhausküchen.

Kirschbaum – heimischer Laubbaum mit hochwertigem und teurem Holz, mittelhart, das Holz ist zartrosa bis dunkelrotbraun, feine Maserung mit seidenmattem Glanz. Wirkung: edel und dominant, passt gut zu Designküchen und ist im oberen Preissegment zu finden. 

Nussbaum – heimischer Laubbaum, hochwertiges und teures Edelholz, lebhafte Maserung in wolkig, gestreift oder geflammt, hell- bis schwarzbraune Tönung mit violettem Schimmer, schwer und hart. Wirkung: zeitlos und elegant, sehr dominant, passt gut zu Landhausküchen, aber auch zu modernem Design.

Der Unterschied zwischen Echtholz, Massivholz und Vollholz

Helle Küche aus Massivholz

Es ist schon verwirrend. Echtholz, Massivholz, Vollholz – klingt alles ähnlich und meint doch ganz unterschiedliche Dinge. Als Vollholz bezeichnet man Stücke, die im Ganzen aus einem Baumstamm gesägt werden (z.B. Balken und Bretter). Massivholz hingegen setzt sich aus mehreren Holzstücken derselben Holzart zusammen, die miteinander verleimt und verarbeitet werden (ist oft bei Küchenarbeitsplatten der Fall). Häufig werden beide Bergriffe synonym verwendet.

Wichtig: Möbel dürfen nur dann als Massivholz- oder Vollholzmöbel bezeichnet werden, wenn wirklich alle Teile aus massivem Holz bestehen. Lediglich Rückwände, Schubladenböden und/oder Schubladenzargen sind davon ausgenommen. Sperrholz, Spanplatten, MDF, Furniere & Co gelten nicht als Massivholz und müssen in der Produktbeschreibung gesondert erwähnt werden.

Was Echtholzküchen angeht: hier wird es noch verzwickter. Denn: Der Begriff Echtholz darf sowohl für Massivholzmöbel als auch für Möbel mit Holzfurnieren verwendet werden. Das heißt: Auch eine Küche aus MDF, bei der nur die Fronten mit einem Holzfurnier aus Nussbaum beklebt werden, ist eine Echtholzküche. Vorteil: Echtholzküchen sind sehr viel preiswerter als solche aus Massivholz. Nachteil: Du musst bei der Angabe Echtholz immer genau die Produktangaben studieren, um einen Überblick zu erhalten.

Wie empfindlich ist das Holz von Küchenfronten?

Im Küchenbau wird nur in Ausnahmefällen mit unbehandeltem Holz gearbeitet, weil es wahnsinnig empfindlich ist. Um einen robusten Schutz vor Flecken und Kratzern zu erreichen, bearbeitet man Holz deshalb entweder mit Öl, Wachs, Lack oder einer Lasur.

Schwarze Landhausküche mit Fronten aus Holz

Was ist besser: Massivholzküchen oder Küchen mit Holzfurnier?

Küche mit dunkelbraunen Fronten und schwarzer Arbeitsplatte

Hochwertige Küchen mit Holzfurnier sind heute auf den ersten Blick kaum mehr von Massivholzküchen zu unterscheiden. Trotzdem spielt es natürlich eine Rolle, ob du einen komplett natürlichen Rohstoff in dein Zuhause holst oder ein verleimtes Verbundmaterial. Holz wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Es ist feuchtigkeitsregulierend, antibakteriell und verhindert, dass sich Staub und Schmutz elektrostatisch aufladen. 

Doch auch holzfurnierte Küchen bieten Vorteile: Sie sind wesentlich preisgünstiger als Modelle aus Massivholz. Zudem verziehen sie sich weniger durch Luftfeuchtigkeit oder Temperaturschwankungen, bilden also keine Risse oder Fugen, und neigen kaum zum Splittern. Besteht das Trägermaterial aus nachhaltigen Rohstoffen, haben holzfurnierte Küchen auch keine geringere Ökobilanz als solche aus Vollholz. Es bleibt also Geschmackssache.

Was Holzoptik bedeutet

Helle Küche aus Eiche mit Kochinsel

Obwohl es das Wörtchen Holz enthält, hat Holzoptik nichts mehr mit Holz zu tun. Zumindest nicht was das Material angeht. Denn: Bei Küchen in Holzoptik wird ein Dekor, das aussieht wie Holz, auf Trägerplatten aufgebracht.Es besteht meist aus Melaminharz, Folie, Schichtstoff oder Acryl, wobei Acryl am hochwertigsten ist. Dies ist die preisgünstigste Art an eine Küche zu kommen, die zumindest nach Holz ausschaut.

Wie du deine Holzküche am besten pflegst

Moderne Küche mit Fronten in weißer Hochglanzoptik und Altholz

Das Tolle an Massivholz: Es ist pflegeleicht, sobald es einmal versiegelt wurde. Du brauchst lediglich ein feuchtes Baumwolltuch zum Abwischen. Aggressive chemische Reiniger sind nicht notwendig. Ganz im Gegenteil: Sie schaden dem Naturprodukt Holz. Genauso wie kratzige Mikrofasertücher. Plus: Sollte es doch einmal Kerben auf der Holzoberfläche geben, kannst du sie ganz leicht wegschleifen und neu versiegeln. Das gleiche gilt bei Holzfurnieren. Allerdings sind sie meist so dünn, dass du beim Wegschleifen von Kratzern darauf achten musst, nicht das komplette Furnier abzutragen. Was Küchen mit Holzoptik betrifft: Im Alltag sind sie sehr pflegeleicht. Ein feuchtes Tuch zum Reinigen genügt. Allerdings muss bei Schäden meist die komplette Front erneuert werden, weil ein Ausbessern nicht vorgesehen ist.

Wie lange halten Holzfronten in der Küche?

Moderne, weiße Küche mit Kücheninsel und grünen Wänden

Wenn du sie gut behandelst: für immer. Zumindest was Vollholz- und Massivholzfronten angeht. Kleine Kratzer lassen sich wegschleifen, die Versiegelung kannst du alle paar Jahre erneuern. Auf diese Weise hast du wirklich lange etwas von deinen Küchenfronten und trägst nachhaltig zu einer positiven Ökobilanz bei. 

Was die Haltbarkeit von Küchenfronten mit Holzfurnier angeht: Hier kommt es darauf an. Wenn das Furnier gut verarbeitet ist, du Schäden ausbessern kannst, ohne beim Abschleifen gleich alles abzutragen – dann liegt es letztlich an der Wertigkeit des Trägermaterials, wie lange deine Küche hält. Das gleiche gilt für Küchenfronten mit Holzoptik. Leim löst sich mit den Jahren und Kunststoff quillt auf, wenn er mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Achte in jedem Fall auf eine hochwertige Verarbeitung aller Materialien, wenn du lange etwas von deiner Küche haben willst.

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