Das exakte Material spielt eine wichtige Rolle, wenn es um Qualität und Kosten von Holzmöbeln geht. Schau also genau hin und lerne hier, worauf du achten musst.
Die Begriffe werden oft synonym verwendet, aber es gibt einen Unterschied. Vollholz bezieht sich auf Stücke, die im Ganzen aus einem Baumstamm gesägt werden, wie Kanthölzer, Balken oder Bretter. Massivholz besteht ebenfalls aus echtem Holz, jedoch aus mehreren Holzstücken derselben Holzart, die miteinander verleimt, gehobelt und verarbeitet werden, wie zum Beispiel Küchenarbeitsplatten.
Möbel aus Vollholz oder Massivholz stehen für hohe Qualität und sind entsprechend teuer. Sie bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, was eine gute Energiebilanz ermöglicht, insbesondere wenn sie aus Europa mit dem FSC-Siegel stammen. Zudem sind sie langlebig.
Es ist wichtig zu beachten, dass Möbel nur als Massivholz- oder Vollholzmöbel bezeichnet werden dürfen, wenn wirklich alle Teile aus massivem Holz bestehen. Lediglich Rückwände, Schubladenböden und/oder Schubladenzargen sind davon ausgenommen. Sperrholz, Spanplatten, MDF, Furniere und ähnliches gelten nicht als Massivholz und müssen in der Produktbeschreibung gesondert erwähnt werden.
Die Unterscheidung bei Echtholz ist knifflig. Eine Kommode aus echtem Nussbaum oder ein Eichenbett aus Echtholz klingt zunächst großartig. Leider ist der Begriff "Echtholz" recht vage, da er sowohl für Massivholzmöbel als auch für Möbel mit Holzfurnieren verwendet werden kann.
Das bedeutet, dass die Kommode aus echtem Nussbaum möglicherweise aus lackierten MDF-Platten besteht, wobei nur die Schubladenfronten mit einem Holzfurnier aus Nussbaum überzogen sind.
Das ist vollkommen in Ordnung und kann durchaus ansprechend aussehen - sollte jedoch auch zu einem niedrigeren Preis führen. Daher ist es ratsam, bei Echtholzmöbeln immer nachzufragen oder die Produktbeschreibung genau zu studieren.
Teilmassive Möbel bestehen zum Teil aus massivem Holz. Soweit so gut. Woraus der Rest besteht, klärt der Begriff nicht. Auch nicht, wie viele Teile des Möbels aus Massivholz bestehen. Vielleicht nur die Beine eines Tischs, nicht aber die Platte? Wenn du die Qualität und den Preis des Möbelstücks richtig einordnen willst, ist es immer hilfreich, die Produktangaben genau zu lesen. Ein teilmassiver Schrank aus Massivholz mit Türen aus Glas ist sicher hochwertiger als ein teilmassiver Schrank aus Spanplatten, bei dem nur die Schubladenfronten aus Massivholz bestehen.
Bei Furnier ist es wichtig zwischen Echtholzfurnier und Dekorfolien zu unterscheiden. Nur so kannst du die Qualität und den Preis eines Möbelstücks richtig einschätzen.
Echtholzfurniere bestehen aus dünnen Holzblättern, die durch Messern, Schälen oder Sägen von einem Baumstamm gewonnen und auf Trägerplatten verklebt werden. Anders als Massivholz verändern sie sich nicht durch Luftfeuchtigkeit oder Temperaturschwankungen, bilden also keine Risse oder Fugen. Zudem sorgen sie für einen niedrigen Preis von Möbeln, da dünne Echtholzfurniere auf Spanplatten preiswerter sind als Möbel aus Massivholz.
Die Alternative zu Echtholzfurnier: Dekorfolie. Sie besteht aus pflegeleichtem, strapazierfähigem Kunststoff und es gibt sie in etlichen verschiedenen Mustern. Auch in Holzoptik. Sie wird auf Trägerplatten geklebt, die zu Möbeln verarbeitet werden. Natürlich ist Dekorfolie deutlich preisgünstiger als Echtholzfurnier.
Tja, das weiß außer dem Hersteller manchmal leider niemand. Bei hochwertigeren Möbeln kannst du in der Produktbeschreibung nachlesen oder einfach nachfragen. Bei Billigware hast du keine Chance.
Nachbildungen sind nichts anderes als Dekorfolien, also industriell hergestellte dünne Kunststoffplatten, die wie Echtholzfurniere die Oberfläche von Möbeln aus Holzwerkstoffen verschönern. Sie sind meist sehr robust und pflegefreundlich. Es gibt sie in allen möglichen Mustern. Auch in Holz-Optik.
Holz zählt zweifellos zu den nachhaltigen Materialien für die Möbelherstellung. Dennoch sind die Ressourcen unseres Planeten begrenzt, auch in Bezug auf Holz. Die Wahl hochwertiger Möbel ist daher oft ein Schritt in die richtige Richtung, denn Langlebigkeit ist nach wie vor die ressourcenschonendste Option für die Einrichtung.
Es ist ratsam, sich immer für Holz mit dem FSC-Siegel zu entscheiden und auf eine Produktion in nachhaltiger deutscher oder europäischer Forstwirtschaft zu achten, um lange Lieferwege zu vermeiden. Der Einsatz illegal geschlagener Tropenhölzer ist ein absolutes No-Go. Selbst bei zertifizierten Möbeln aus Teak oder Mahagoni sollte man vorsichtig sein, da Tropenhölzer oft von Plantagen stammen, die auf ehemaligem Dschungelgebiet errichtet wurden, was zur Verdrängung der ursprünglichen Vegetation führt. Aus diesem Grund ist heimisches Holz immer die bessere Wahl gegenüber Tropenholz. Indem man auf exotische Holzarten verzichtet, setzt man ein deutliches Zeichen für Nachhaltigkeit.
Durch seine langjährige Erfahrung in der Möbelbranche weiß Markus fast alles über das Thema und teilt sein Wissen gern mit dir. Seit 2018 ist er ein wichtiger Teil von moebel.de und auch intern der erste Anlaufpunkt für Fragen rund um die Themen Möbelhandel, Möbelwissen und Möbelpflege.
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