Von Fernsehsesseln über Handläufe bis hin zu Boxspringbetten – so klappen Komfort und Sicherheit in deinem Zuhause auch im Alter.
Komfort und Sicherheit. Mit diesen zwei Worten lässt sich das Thema altersgerechtes Wohnen gut zusammenfassen. Ebenfalls gilt es darum, so weit es geht seine eigene Selbstständigkeit zu bewahren und selbstbewusst in seinen Vier-Wänden zu agieren, ohne Angst zu haben, über Hindernisse zu stürzen.
Dabei gibt es einige Wünsche, die wohl für die meisten Menschen im Alter zutreffen, z.B. möglichst wenige Treppen steigen zu müssen oder in einem wirklich bequemen Bett zu schlafen. Andere Bedürfnisse sind spezieller. Beispiel: Möbel müssen so umgestellt werden, dass ein Rollator benutzt werden kann. Oder der Einbau eines Treppenlifts hilft, die Stufen in den ersten Stock zu überwinden.
Stichwort Barrierefreiheit: Eigentlich bedeutet das nichts anderes, als dass Räume und Alltagsgegenstände ohne fremde Hilfe nutzbar sind. Um das zu erreichen, kann man auf Haltegriffe, Fernsehsessel mit Aufstehhilfen, rutschfeste Böden, elektrisch verstellbare Sofas, elektrisch verstellbare Sessel etc. zurückgreifen, die einem das tägliche Leben erleichtern.
Statt niedriger Sofalandschaften mit weichen Kissen und loungig tiefen Liegeflächen bieten sich im Alter ergonomische Sessel an, auch bekannt als Fernseh- oder Relaxsessel. Zur Ausstattung sollten gehören: hohe Lehne, Kopfstütze, feste Polsterung, stabile Armlehnen, verstellbare Sitzhöhe (die ideale Sitzhöhe für Senioren liegt bei etwa 50 cm), ein pflegeleichter Stoff und vielleicht eine elektrische Aufstehhilfe. Keine Sorge – das alles gibt es inzwischen auch in hübsch.
Dazu passt ein höhenverstellbarer Couchtisch mit integrierter Aufbewahrungsfunktion, um Fernsehzeitschriften oder Bücher in Griffweite zu haben.
Ideal sind für Senioren bequeme Stühle zum kurzen Ausruhen zwischendurch. Am besten mit Armlehnen und festem Polster. Wenn die Höhe der Arbeitsplatte Rückenschmerzen verursacht, hilft ein höhenverstellbaren Tisch beim Gemüseschneiden. Mit dieser Alternative musst du nicht gleich eine neue Küchenzeile kaufen.
Was die Küchengeräte angeht: Oft ist es auch nachträglich noch möglich, Geschirrspüler und Backofen höher in die Küchenzeile einbauen zu lassen.
Was die Küchenschränke angeht: Auch hier ist es oft nachträglich noch möglich, Vollauszüge in Schubladen einzubauen. Oder ein Karussell, Magic Corner oder LeMans Auszug in einen Eckschrank. Oder einen Lift für die Regale im Oberschrank. Dein Küchenstudio kann dir bei der Planung und Umsetzung helfen.
Beim Bett ist natürlich die Matratze entscheidend. Sie sollte optimal auf dich eingestellt sein. Was es dabei zu beachten gilt, kannst du in unserem Matratzen-Artikel nachlesen. Gut zu wissen: Oft erhöht es den Schlafkomfort im Doppelbett, wenn ihr euch für zwei getrennte Matratzen entscheidet.
Was beim Bett noch wichtig ist: die Höhe. Es hilft beim Start in den Tag, wenn man sich nicht erst von einer niedrigen Matratze hochstemmen muss. Ideal sind hohe Komfortbetten (z.B. Boxspringbetten) oder elektrisch verstellbare Betten. Alternative: Du fragst beim Tischler nach einer individuell gefertigten Möbelerhöhung für dein Bett.
Ein schnelles, aber ungemein hilfreiches Plus an Komfort im Bad: ein Stuhl. Du kannst dich mit Hilfe eines Schminkspiegels im Sitzen stylen oder dich nach dem Baden kurz ausruhen. Alternative: ein Klappsitz in der Dusche.
Beim Thema Sicherheit geht es vor allem darum, Stürze in deinem Zuhause zu vermeiden. Deshalb ist es wichtig, auf rutschfeste Bodenbeläge zu setzen. Das bedeutet: Im Badezimmer solltest du sowohl in der Dusche/Badewanne als auch auf den Fliesen davor Antirutschmatten auslegen. Bei glatten Steinböden helfen dünne Teppiche, die mit speziellen Rutschschutzgummis (Antirutschmatten) am Boden befestigt werden, um sie rutschfest zu machen.
Große Hilfe bieten darüber hinaus Haltegriffe, die du in verschiedenen Räumen anbringen kannst. Bei Treppenstufen hilft neben dem Geländer ein zusätzlicher Handlauf an der Wand. Im Bad unterstützen dich Haltegriffe neben der Badewanne oder Toilette beim Aufstehen und Hinsetzen. Auch neben dem Bett im Schlafzimmer kann ein Haltegriff sinnvoll sein. Luxus im Bad: eine Tür in der Badewanne. So musst du nicht über den Rand klettern. Genauso gut (und meist preisgünstiger): eine begehbare Dusche mit Sitz.
Für viele Hilfsmittel zum barrierefreien Wohnen kannst du Fördergelder beantragen oder dich kostenfrei zu bestimmten Themen (z.B. pflegegerechte Raumgestaltung) beraten lassen.
Anlaufstellen gibt es über die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung. Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hilft, geschulte Wohnberater zu finden, die zu dir nach Hause kommen.
Über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bekommst du zudem Adressen von altersgerechten Musterwohnungen in deiner Region. Du kannst sie dir anschauen, um dich mit geschulten Wohnberatern z.B. über moderne technische Hilfsmöglichkeiten auszutauschen.
Zöger nicht, dir Hilfe zu holen! Genau dafür sind die Angebote schließlich da.
Durch seine langjährige Erfahrung in der Möbelbranche weiß Markus fast alles über das Thema und teilt sein Wissen gern mit dir. Seit 2018 ist er ein wichtiger Teil von moebel.de und auch intern der erste Anlaufpunkt für Fragen rund um die Themen Möbelhandel, Möbelwissen und Möbelpflege.
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