von KATJA KEWERITSCH - 02.09.2021
Ab wann brauchen Kinder eine eigene Bettdecke? Und wie groß muss sie sein? Lies hier alles über die richtige Bettdecke für Kinder.
Frühestens nach dem ersten Geburtstag solltest du darüber nachdenken, deinem Kind eine Kinderbettdecke zu besorgen. Davor empfehlen Ärzte und Hebammen einen Schlafsack. Das ist sicherer. Denn: Babys strampeln viel im Schlaf und können sich eine Decke unabsichtlich über den Kopf ziehen. Da sie noch nicht in der Lage sind, ihre Temperatur selbst zu regulieren, kann es so zu einem Hitzestau kommen, den man sogar teilweise mit dem plötzlichen Kindstod in Verbindung bringt.
Darüber hinaus haben Schlafsäcke aber noch weitere Vorteile: Dein Baby kann normalerweise mit nackten Beinchen schlafen und spürt so seine eigene Haut. Außerdem stößt es beim Strampeln immer wieder an den Schlafsack, was ihm ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit gibt – ganz wie in Mamas Bauch.
Wann dein Kind so weit ist, unter einer Bettdecke zu schlafen, hängt ganz von ihm selbst ab. Manche Kinder wollen keinen Schlafsack mehr, wenn die Windelzeit vorbei ist. Das nächtliche Ausziehen, um auf Toilette zu gehen, nervt dann einfach. Andere Kinder wursteln sich mit zwei oder drei Jahren noch so unruhig durch den Schlaf, dass sie jede Bettdecke wegstrampeln. Dann werden sie wach, weil ihre Füße frieren, und du musst aufstehen und dein weinendes Kind zudecken. Deshalb: Mach dir keinen Stress und vertrau deinem Kind. Die Bettdecke kommt früh genug.
Laut Ärzten und Hebammen sind Kopfkissen, Nestchen und andere Babytextilien nicht notwendig im Babybett. Es stimmt schon, dass ein lediglich mit einer Matratze ausgestattetes Babybett in unseren Augen kahl und ungemütlich wirkt. Aber in plusterigen Materialien können Babys mit dem Gesicht versinken und ersticken. Oder die Luft zirkuliert durch die dicken Nestchenstoffe nicht richtig, was zu einem Wärmestau führen kann. Auch Stillkissen und Kinderkissen sowie Kuscheltiere haben laut der Aktion "Sicherer Babyschlaf" nichts im Babybett zu suchen.
Was das Kopfkissen angeht: Die Wirbelsäule von Neugeborenen ist noch relativ gerade geformt, so dass sie ganz flach auf der Matratze liegen können. Ein Kopfkissen als Stütze so wie wir Erwachsenen – das brauchen Babys noch nicht.
Erst später, wenn dein Kind aus der Wiege in ein größeres Babybett umzieht, könnt ihr auch ein Kopfkissen besorgen. Entweder in den klassischen Maßen 80 x 80 cm, in der Kindergröße 40 x 60 cm oder in der so genannten halben Variante von 40 x 80 cm.
Bettdecken gibt es in zwei Standards: Kinder (100 x 135 cm) und Erwachsene (135 x 200 cm). Dazwischen ist nichts. Nur im Erwachsenenbereich gibt es neben der Norm noch mehr Auswahl. Für welche Bettdeckengröße du dich für dein Kind entscheidest, hängt zum einen von deinem Schatz selber ab und zum anderen von den Maßen des Betts.
Kinderbetten mit einer Liegefläche von 70 x 140 cm brauchen kleine Kinderbettdecken. Die Modelle für Erwachsene sind einfach zu groß. Wenn dein Sonnenschein vom Gitterbett aber gleich in ein normales Kinderbett (90 x 200 cm) umzieht, könnt ihr auch die Bettdeckengröße für Erwachsene nehmen. Einige Kinder finden die kleinen Bettdecken dann sowieso blöd, weil sie ja jetzt groß sind. Anderen ist die Erwachsenenbettdecke aber auch noch zu schwer und unhandlich. Probiert es aus – gemeinsam mit deinem Kind wirst du die passende Lösung finden.
Bei den Babys ist es einfach: Sommerschlafsäcke sind als solche gekennzeichnet. Meist haben sie keine Ärmel und bestehen aus leichter Baumwolle. Was Kinderbettdecken angeht: Wie heiß oder kalt es deinem Schatz im Sommer nachts ist, hängt zum einen von den Temperaturen im Zimmer und zum anderen vom eigenen Empfinden ab.
Kostengünstig sind Decken mit synthetischen Faserfüllungen. Viele sind klimaregulierend und für Allergiker geeignet. Es gibt allerdings auch Faserdecken aus natürlichen Rohstoffen, beispielsweise Zellulose. Das schont die Umwelt. Solche Bettdecken können Feuchtigkeit ebenso gut aufnehmen wie Naturhaardecken aus Schurwolle oder anderen Tierhaaren. Solche Decken fühlen sich nie nass oder klamm an. Gerade für Kinder, die stark schwitzen, sind diese Decken gut geeignet.
Auch hier hast du es mit den Babyschlafsäcken leicht: Winterschlafsäcke sind als solche gekennzeichnet. Sie haben lange Ärmel und bestehen aus kuscheliger, wattierter Baumwolle, Fleece oder Schurwolle.
Bei den Kinderdecken sind vor allem warme Federbetten in Kindermaßen beliebt. Sie speichern die Wärme des Körpers optimal und sind besonders anschmiegsam. Dabei gilt: je mehr Daunen, desto leichter. Gänsedaunen sind zudem hochwertiger als Entendaunen. Spezielle Steppungen sorgen dafür, dass die Daunen sich nachts nicht alle am Fußende versammeln.
Waschbarkeit! Manchmal klappt der nächtliche Gang zur Toilette doch noch nicht ganz oder der Magen weigert sich, die vielen Süßigkeiten vom Kindergeburtstag zu verarbeiten. Eine unkompliziert zu reinigende Decke ist in einem Kinderbett deshalb absolut unverzichtbar.
Zusätzlich kannst du wasserdichte Matratzenauflagen benutzen. Bis dein Kind in der Lage ist, selbst bei einer Magen-Darm-Infektion nachts rechtzeitig allein ins Bad zu kommen, ergibt das durchaus Sinn.