Ein großer Garten ist gar nicht so wichtig. Eher geht es um die richtigen Pflanzen und ein Gewächshaus, das zu deinen Bedürfnissen passt.
Mit einem Warmhaus pachtest du für deine Pflanzen den ewigen Frühling. Die Temperaturen liegen tagsüber zwischen 23°C und 25°C und nachts um die 18°C. In diesen tropischen Temperaturen gedeihen Pflanzen wie Auberginen, Zucchini oder Paprika das ganze Jahr über. Ein Kalthaus kommt vor allem im Frühling zum Einsatz. Wenn es nachts noch friert, kannst du hier bei Temperaturen zwischen 5°C und 12°C das erste Gemüse vorziehen, bevor du es nach draußen in den Garten pflanzt. Im Winter eignet sich das Kalthaus als Quartier für Kübelpflanzen.
Kosten: Kleine Gewächshäuser aus Aluminium und Kunststoff gibt es schon ab etwa 300 Euro. Größere Modelle mit Glas starten bei etwa 1000 Euro. Die Grenzen sind nach oben hin offen. Hinzu kommen natürlich immer die Kosten für die Einrichtung (Regale, Heizung, Beleuchtung, Jalousien etc.), eventuell ein Fundament und die Pflanzen.
Sie sind echte Diven: Tomatenpflanzen reagieren empfindlich auf Regen, Temperaturschwankungen, Wind und wechselnde Luftfeuchtigkeit. Das macht den Anbau so schwierig. Deshalb entscheiden sich viele für ein kleines Tomatenhaus. Es bietet Schutz vor Witterung und Schädlingen. Außerdem kannst du hier schon früh im Jahr mit der Anzucht beginnen.
Kosten: Einfache Tomatenhäuser aus Stangen mit Folie bekommst du schon für weniger als 100 Euro. Qualitativ hochwertigere Modelle liegen zwischen 200 Euro und 400 Euro.
Die kostengünstige Alternative zum Kalthaus. Ein Frühbeet besteht aus einem rechteckigen Kasten mit Deckel, aber ohne Boden. Er wird direkt über die Jungpflanzen ins Erdreich gesetzt, schützt vor ungünstiger Witterung und ermöglicht eine frühere Ernte. Wenn du dein Gemüse in einem Hochbeet anbaust, kannst du das Frühbeet auch darauf montieren. Gut zu wissen: Frühbeete profitieren von einem sonnigen Standort und einer Ost/West-Ausrichtung.
Kosten: Kleine Frühbeete gibt es oft schon für weniger als 50 Euro.
Am bekanntesten ist sicher das freistehende Gewächshaus – ein echtes Highlight im Garten, das Platz braucht. Meist wird es auf einem Fundament montiert und kann deshalb auch als Pavillon oder Wintergarten genutzt werden. Wichtig ist ein vollsonniger Standort. Bei wenig Platz kommt eher ein sogenanntes Anlehngewächshaus infrage, das an eine bestehende Hauswand montiert wird. Es ist preisgünstiger, bietet kurze Wege, um z.B. Kräuter für die Küche anzupflanzen, und kann energieeffizient die Wärme der Hauswand nutzen.
Das hängt natürlich von der Art Gewächshaus ab, die du bauen möchtest. Beispiel: Für ein freistehendes Warmhaus benötigst du meist ein Fundament. Je nach Gewächshaus ist vielleicht bereits eine Bodenplatte vorhanden, so dass du dich bei der Planung daran und am Gesamtgewicht orientieren kannst. Alternative: Du entscheidest dich für ein kleines Gewächshaus mit einem Alu-Fundamentrahmen, der einfach im Boden verankert wird.
Wichtig: Denk beim Planen des Bodens daran, einen Mittelgang anzulegen. Je nach Größe des Gewächshauses sollte der Weg mindestens 50 cm breit sein, damit du bequem eine Schubkarre darüber schieben kannst. Bei größeren Modellen sind zusätzliche Seitenwege sinnvoll. Geeignete Materialien: Kies, Schotter oder Pflastersteine.
Als nächstes kommt der Boden für die Pflanzen. Idealerweise setzt du deine Pflanzen nicht einfach in die vorhandene Erde, sondern legst ein passendes Gemisch an. Solltest du in deinem Gewächshaus mit unterschiedlichen Temperaturzonen arbeiten, benötigst du entsprechend verschiedene Bodenarten, die du voneinander trennen solltest.
Was Regale und Borde angeht: Wenn du nur Bodengemüse (z.B. Gurken oder Tomaten) anbauen möchtest, brauchst du nicht unbedingt Regale. Pflanztische, Ablage- und Arbeitsflächen in bequemer Höhe sind ergonomisch allerdings sehr sinnvoll. Vor allem, wenn du mit Pflanzkästen und Pflanzkübeln arbeiten möchtest. Tipp: Nutze den dunklen Platz unter Pflanztisch oder Regal, um Pilze zu züchten.
Faustregel für Regale im Gewächshaus: In einem 2m breiten Gewächshaus hilft dir ein einzelnes zweistöckiges Regal auf der sonnenabgewandten Seite. In einem 3m breiten Gewächshaus kannst du auf jeder Seite ein Regal anbringen. Das Regal auf der Nordseite kann zweistöckig, das auf der Südseite sollte einstöckig sein, um den Lichteinfall nicht zu behindern. Ist dein Gewächshaus noch breiter, kannst du zusätzliche Regale oder einen Pflanztisch in der Mitte aufstellen.
Und schließlich das Zubehör für dein Gewächshaus: Für ein Warmhaus benötigst du in jedem Fall ein Heizsystem. Wichtig: Achte auf einen ausreichenden Nässeschutz, da es im Gewächshaus ja immer feucht ist. Auch Beschattungsrollos können für einen besonders heißen Sommer sinnvoll sein. Kleine Helfer: elektrische Fensterheber, die die Belüftung in deinem Gewächshaus regulieren. Tipp: Denk an Haken, Ringösen und Halterungen für Hängepflanzen und Arbeitsgeräte, damit du immer alles in Reichweite hast.
Prinzipiell kannst du alle Pflanzen in Gewächshäusern anbauen. Aber: nicht alle gleichzeitig. Denn: Exotisches Obst hat ganz andere Ansprüche an Temperatur, Boden und Luftfeuchtigkeit als z.B. unsere heimischen Erbsen. Es ist immens wichtig, auf gute Kombipartner zu achten.
Was super zusammen im Gewächshaus funktioniert: Gemüse und Kräuter. Wichtig: Gib den einzelnen Pflanzen genügend Raum zum Wachsen, setz sie also nicht zu dicht nebeneinander. Du möchtest gerne Obst ernten? Zitrone, Maracuja, Orange und Grapefruit ergänzen sich prima. Genauso wie Äpfel, Birnen, Trauben und Pflaumen. Ein Mix aus Orangen und Äpfeln klappt hingegen nicht, dafür sind die Ansprüche zu unterschiedlich.
Gut zu wissen: Tomaten und Gurken vertragen sich im Gewächshaus nicht gut miteinander. Gurken mögen hohe Luftfeuchtigkeit und viel Wasser. Sie reagieren empfindlich auf einen kalten Boden und Wind. Tomaten hingegen lieben Wärme und eine frische Brise. Nur so können Pilzerkrankungen verhindert werden. Wie ein gleichzeitiger Anbau von Tomaten und Gurken trotzdem funktioniert? Indem du dein Gewächshaus in zwei Klimazonen unterteilst. Die Gurken hinten in der feuchten Ecke mit stehender Luft, die Tomaten vorne an der Tür mit guter Luftzirkulation. Allerdings brauchst du dafür ein Gewächshaus mit einer Größe von mindestens acht Quadratmetern.
Natürlich kannst du Gemüse und/oder Obst auch super mit Zierpflanzen ergänzen, um ein hübsches Gesamtbild zu erhalten. Wichtig sind auch hier gleiche gemeinsame Anforderungen.
Korbsessel unter Palmen, Lampions an Rankgittern und ein reich gedeckter Tisch zwischen bunten Blüten - ein hübsch eingerichtetes Gewächshaus lässt uns träumen und entspannen. Am besten funktioniert das, wenn du nicht nur Gemüse und/oder Obst anbaust, sondern auch Raum für Zierpflanzen lässt. Große Blätter wie die des Riesen-Mammutblatts, Farne oder Bambus zaubern Regenwald-Flair. Dazu passen Korbmöbel oder eine Holzbank. Mit einer weißen Tischdecke und Leinenkissen wird es edel. Garten-Deko individualisiert dein Reich. Wenn du dann noch stimmungsvolles Licht in Form von Lampions, Kerzen oder Solar-Lichterketten ergänzt, hast du dir dein eigenes kleines Paradies erschaffen.