Den Kleiderschrank aufräumen: So klappt's mit der Ordnung
Nichts anzuziehen und trotzdem quillt dein Kleiderschrank über? Wie du dem Textil-Kollaps vorbeugst und Ordnung in die Sache bringst.
Kleiderschrank aufräumen: Methoden, die beim Aussortieren helfen:
Traurig, aber wahr: Wenn du nicht in einem Schloss wohnst und zufälligerweise den Westflügel als begehbaren Kleiderschrank nutzen darfst, musst du zuerst Raum schaffen, bevor Neues einziehen darf. Heißt: Es liegt Arbeit vor dir. Nimm dir also genügend Zeit für die Aufräumaktion und bring dich in die richtige Stimmung. Vergiss nicht: Alles, was wegkommt, macht Platz für etwas Besseres. Du optimierst also nicht nur deinen Stauraum, sondern auch deinen Style. Hier kommen drei Methoden, die dir beim Ausmisten helfen:
Erfunden von Marie Kondo, Ordnungsguru aus Japan. Ihre Bücher sind internationale Mega-Seller. Wenn du nach ihrer Methode ausmisten möchtest, musst du zunächst alle Kleidungsstücke von überall aus der Wohnung zusammentragen (inklusive Sommerklamotten aus dem Keller und Jacken von der Garderobe und auf einen großen Haufen werfen. Jetzt wählst du eine Kategorie, z. B. Hosen. Du sammelst alle zusammen und nimmst jedes einzelne Stück in die Hand und fragst dich: Machst du mich glücklich? Brauche ich dich? Nur wenn die Antwort auf beide Fragen positiv ist, darf die Hose bleiben. Alle anderen wandern bedingungslos in den Müll oder werden gespendet. Dabei gilt: Es ist egal, wie neu oder teuer die Klamotte einmal war - jetzt liegt sie nur noch wie eine Last im Kleiderschrank und blockiert dich. Deshalb muss sie weg.
Vorteil: Der Schock-Moment: Wenn wirklich alle deine Klamotten auf einem riesigen Berg liegen, wirst du realisieren, wie viel du eigentlich besitzt. So fällt es dir leicht, deinen Kleiderschrankinhalt auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Zusätzliches Plus: Du musst morgens nie wieder überlegen, was du anziehen sollst und trägst immer nur absolute Lieblingsstücke.
Nachteil: Ungeliebte, aber noch tragbare Kleidung in den Müll zu werfen widerspricht jeglichem Nachhaltigkeitsprinzip. Bei Marie Kondo hat das einen religiösen Hintergrund. Für alle Nicht-Buddhisten klappt spenden oder weiterverkaufen besser.
Kleiderschränke für mehr Ordnung
Wie der Name schon sagt, benötigst du für diese Ausmist-Methode drei Kisten: In die erste Kiste kommen alle Klamotten aus deinem Kleiderschrank, die du unbedingt behalten möchtest. In die zweite wandern die Stücke, die du selbst nicht mehr brauchst, die aber vielleicht für andere einen Wert haben – Kleidung also, die du verkaufen oder verschenken möchtest. Die dritte Kiste dient als Müllschlucker für alle kaputten und absolut runtergerockten Stücke. Tipp: Setz dir eine zeitliche Frist (z. B. vier Wochen), in der du die Sachen aus der Brauchbar-Kiste loswerden musst. Alles, was sich danach noch in der Kiste befindet, trägst du sofort zum Kleidercontainer. Nur so hortest du nicht erneut Überflüssiges und kannst dich von Ballast befreien.
Vorteil: Du kannst dich dem Chaos in deinem Kleiderschrank schrittweise nähern: Nimm dir an einem Wochenende die Hosen vor, am nächsten die T-Shirts. Oder beginne am Samstag mit der linken Schrankhälfte und spar dir die rechte für Sonntag auf.
Nachteil: Wenn dir loslassen schwer fällt, stapeln sich unter Umständen die Klamotten in der ersten Kiste. Versuch es dann mit einem Trick: Verfrachte alle Kleidungsstücke aus Kiste 1, die du aus irgendwelchen Gründen zurzeit nicht trägst, in eine extra Kiste und lager sie ein halbes oder sogar ganzes Jahr auf dem Dachboden. Alles, was du in dieser Zeit nicht vermisst, kann weg.
Kisten und Boxen für dein Zuhause
Die Idee stammt aus Japan, wo die 5-s Methode vor allem die Organisation im Job erleichtern soll. Inzwischen hat sie sich in vielen anderen Bereichen etabliert. Die 5-s stehen dabei für: separieren, sortieren, säubern, Standards und Selbstdisziplin. Beim Separieren geht es ums Ausmisten. Trenn dich von allen Kleidungsstücken, die du nicht mehr anziehst. Regeln gibt es dabei keine. Für das Sortieren solltest du dir ein System überlegen, das dir hilft, Ordnung in deinem Kleiderschrank zu halten - gerne unter Zuhilfenahme von Körben, Kleiderbügeln oder Schubladen. Auch wenn in der Theorie das Sortieren vor dem Säubern kommt, solltest du deinen Kleiderschrank natürlich zuerst säubern, bevor du deine Kleidung nach deinem neuen System einsortierst. Standards meint, dass dein Kleiderschrank nun einem Idealzustand entspricht, den es zu erhalten gilt. Mach am besten Fotos und kleb sie innen an die Türen. So motivierst du dich täglich neu. Was die Selbstdisziplin angeht: Wenn du deinen Standards folgst und jeden Tag alles an den richtigen Platz zurücklegst, schaffst du es, dauerhaft Ordnung zu halten.
Vorteil: Hier wird auf langfristigen Erfolg gesetzt. Wenn du deine Standards erst einmal geschaffen hast und dich täglich diszipliniert daran hältst, wirst du nie wieder im Chaos versinken.
Nachteil: Es gibt keine Regeln für das Ausmisten. An diesem kritischen Punkt fühlt man sich allein gelassen. Außerdem sind die Standards ziemlich starr – wenn du deinen Kleiderschrank umsortieren möchtest, musst du erneut alles fotografieren, um deine Dokumentationspflichten zu erfüllen.
Dein persönliches System für Ordnung im Kleiderschrank
Zwischen Ausmisten und Einsortieren ist deine Kreativität gefragt: Nach welchem System möchtest du deinen Kleiderschrank zukünftig organisieren? Hier sind die drei beliebtesten Methoden:
Saisonale Trennung: Im Winter kommen die Sommersachen in eine Kiste und umgekehrt. Oft reicht es allerdings schon, kurze Shorts und Strandkleider im Winter auszusortieren und dicke Daunenmäntel und Skiunterwäsche im Sommer. Denn: Ein Sommerkleid kannst du mit dickem Pulli und Strümpfen auch im Winter tragen.
Sortieren nach Farbe: sieht hübsch aus. Vor allem, wenn du deine Kleidung in offenen Regalen oder an frei im Raum hängenden Stangen präsentierst. Oft erleichtert dieses System auch das Zusammenstellen eines Outfits.
Einzelne Produktgruppen: sicher die gängigste Methode - Pullis zu Pullis, Jeans zu Jeans und Socken zu Socken. So bekommst du superschnell einen Überblick über deine Kleidung.
Den Kleiderschrank platzsparend einräumst: So geht's
Am meisten Raum und Übersicht gewinnst du mit der Methode von Marie Kondo: rollen statt stapeln. Klingt ungewöhnlich? Ist es auch. Aber was sich beim Kofferpacken bewährt, funktioniert ebenso gut in deinem Kleiderschrank. Deshalb: Roll T-Shirts, Pullis und Socken auf eine bestimmte Art und Weise und stell sie wie Sushi hochkant in Schubladen oder Trennkörbe. Vorteil: Die Sachen zerknittern nicht, du hast sie immer alle im Blick und es spart ungemein an Platz.
Trennkörbe oder –stege in Schubladen solltest du übrigens vielfach einsetzen. Wenn du beispielsweise Füßlinge von Baumwollsocken, Strümpfen, Feinstrumpfhosen, Leggings und Wollstrumpfhosen trennst, ersparst du dir langes Herumsuchen. Außerdem solltest du auf Holzkleiderbügel verzichten – sie sehen zwar hübsch aus, beanspruchen aber viel Raum. Platzsparender sind Kleiderbügel aus Kunststoff.
Kleiderschrank aufräumen: Und was ist mit Schuhen?
Schon klar - niemand muss Gartenschuhe, Gassigeh-Boots oder Gummistiefel ständig vor Augen haben. Dafür gibt es hübsche Schuhschränke. Was aber ist mit den sündhaft teuren High-Heels? Den niedlichen Mary-Janes? Den angesagten neuen Sneakern? Solltest du nach einem ausgiebigen Entmisten ungeahnten Raum in deinem Kleiderschrank entdecken – gönn deinen Lieblingen einen Ehrenplatz, z.B. auf einem speziellen Regalbrett für Schuhe. So kannst du dich jeden Tag wieder an ihnen erfreuen. Oder du investierst in hübsche Kartons, in denen du deine Schätze staubfrei verstaust. Tipp: Fotos auf den Kartons verraten dir, welches Paar Schuhe sich unter den Deckeln verbirgt.
Die beliebtesten Schuhschränke
Welche Schrankausstattung dir beim Ordnung halten hilft
Neben Kleiderstangen, Schubladen und Regalböden können kleine schlaue Helfer dich dabei unterstützen, das Chaos im Kleiderschrank im Zaum zu halten: Hakenleisten im Inneren verwahren Schmuck, Krawatten, Tücher oder Gürtel. Ausziehbare Böden helfen beim Falten oder Rollen. Beflockte Mehrfachbügel halten flutschige Satinblusen am rechten Platz. Boxen verstauen Accessoires und Schuhe - am besten aus transparentem Material oder mit einem Foto vom Inhalt. Drehmodule und Kleiderstangen zum Herunterziehen nutzen auch entlegenste Winkel. Die Investition in eine gute Schrankausstattung lohnt sich in jedem Fall - sie erleichtert dein Leben und zaubert dir täglich ein Lächeln aufs Gesicht.
So sorgst du dafür, dass es ordentlich bleibt
So furchtbar es klingt, aber das Zauberwort lautet: Selbstdisziplin. Wenn du jeden Abend alle herumfliegenden Klamotten wieder an ihren festen Platz im Kleiderschrank räumst, wirst du nie wieder im Klamotten-Chaos versinken (siehe hierzu auch einen Eigentest von Roombeez nach der KonMari-Methode. Eigentlich ganz einfach, oder? Dazu zweimal im Jahr ein größeres Aussortieren und du bist safe. Faustregel: Lieber oft und kurz aufräumen als selten und umfassend. Denn immenser Aufwand schreckt ab. Drei Minuten am Abend hingegen klingen gar nicht so schlimm. Tipp: Gestalte das Innenleben deines Kleiderschranks besonders schön - bekleb die Innenwände mit deiner Lieblingstapete, hefte Fotos an die Türen oder verteile Duftsäckchen. Das motiviert. Denn: Wenn dein Kleiderschrank so hübsch aussieht, stört es das Gesamtbild ganz empfindlich, wenn du wieder anfängst, die Klamotten zerknüllt in eine Ecke zu knallen.
Kleiderschrank aufräumen: Die wichtigsten Tipps
Du musst alles, was in deinem Schrank ist, auf einen Blick erfassen können. Nur so kaufst du nichts doppelt und trägst alle Sachen regelmäßig. Bedeutet: Nichts in dunklen Ecken vergraben. Und: Auf das oberste Regalbrett gehören Sachen wie Saisonklamotten, Bademäntel oder Regenjacken.
Es ist total okay, einige Kleidungsstücke zu behalten, die zwar nicht mehr passen, aber einen emotionalen Wert besitzen (z.B. Hochzeitskleid oder Abi-Shirt). Tipp: Stopf sie nicht in die hinterste Ecke, sondern inszeniere sie so, dass du dich oft daran erfreuen kannst.
Ja, es fällt schwer, sich von einem Kleidungsstück zu trennen, das mal wahnsinnig teuer war. Aber: Je länger es in deinem Schrank ungetragen vor sich hin vegetiert, desto schneller verliert es an Wert. Verkauf es, so lange es noch angesagt ist! Du wirfst Ballast über Bord und fühlst dich befreit. Betrachte die Investition als Lehrgeld und das, was du durch den Verkauf gewinnst, als Schmerzensgeld.
Du bist nicht sicher, ob du bestimmte Kleidungsstücke behalten sollst? Dann probier mal folgendes: Leg das betreffende Shirt oder Kleid raus und zieh es definitiv morgen an. Wenn du dich damit unwohl fühlst oder nichts zum Kombinieren findest, kannst du es ohne Gewissensbisse weggeben.
Kleidung nicht zu hoch stapeln oder zu dicht hängen. Das schadet dem Überblick und vermindert die Lust am entspannten Stöbern. Außerdem wirkt es nicht ordentlich.
Du behältst bestimmte Klamotten, weil sie ja wieder passen, wenn du endlich einige Kilo abgenommen hast? Vergiss es. Verbann das ständige schlechte Gewissen aus deinem Kleiderschrank und gönn dir lieber neue Sachen, wenn es soweit ist.
Sortier prinzipiell alles aus, was du in den vergangenen zwölf Monaten nicht getragen hast.
Alles für einen ordentlichen Kleiderschrank
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