Zum Thema integrierter Dunstabzug schwirren so einige Bezeichnungen umher. Muldenlüfter, Downdraft, Tischlüfter, Kochfeldabzug - all das kann für den Laien zunächst sehr verwirrend sein. Im Grunde meinen aber alle dasselbe: einen Dunstabzug, der auf Arbeitsplattenhöhe eingebaut ist und nicht auf Kopfhöhe. Dabei werden die Begriffe Downdraft, Muldenlüfter und Kochfeldabzug synonym verwendet. Sie bezeichnen einen Abzug, der seitlich in die Arbeitsplatte oder mittig in das Kochfeld integriert ist und dort den aufsteigenden Dunst nach unten saugt. Dieser Dunst, auch Wrasen genannt, wird beim mittigen Kochfeldabzug in der Regel besser abgezogen. Der Sog ist hier stärker und befindet sich näher an allen Kochfeldern, und somit auch dem jeweiligen Topf oder der Pfanne. Jedoch nimmt er so auch mehr Platz ein - du musst also auf einen Teil der Kochfläche verzichten. Meistens können Muldenlüfter und Co. über das Bedienfeld der Kochplatte reguliert werden, oder passen sich sogar automatisch an die eingestellte Hitzeleistung an.
Tischlüfter hingegen sind mechanisch ausfahrbare Geräte, die an der oberen Kante oder auch der Seite des Kochfelds in die Platte eingebaut werden. Sie können nach Bedarf ein- oder ausgefahren werden und nehmen somit weniger Platz auf deinem Kochfeld ein. Zusätzlich lässt sich die Höhe bei den meisten Ausführungen stufenweise an die Topfhöhe anpassen, sodass der Dunst jederzeit optimal aufgesogen werden kann. Besonders edel und unauffällig sind Tischlüfter aus Glas, welche sich mit ihrer transparenten Optik perfekt in das Gesamtbild jeder Küche eingliedern.
Diese Art des Dunstabzugs eignet sich besonders bei Räumen mit Dachschrägen oder großen Fenstern, sowie Küchen mit freistehender Kochinsel. So musst du dir keine Sorgen machen, dass der Raum durch eine große Dunstabzugshaube optisch verkleinert wird. Außerdem bleibt bei einer regulären Küchenzeile der Kopfraum frei, sodass Regale oder Lampen zur Beleuchtung des Arbeitsbereichs direkt über dem Herd angebracht werden können. Wenn du also besonders flexibel bei deiner Küchenplanung sein möchtest, bist du mit einem Downdraft-Abzug gut beraten. Theoretisch machen Downdraft-Systeme aber in jeder Küche eine gute Figur.
Damit beim Kochen nichts schief geht, solltest du besonders bei den herausfahrbaren Tischlüftern darauf achten, dass nichts auf dem Gerät abgestellt wird. Bewegt sich dieses dann nämlich hoch, kann schnell mal etwas umkippen. Und besonders bei Flüssigkeiten wäre dies fatal. Zwar sind die meisten Downdraft-Systeme mit einem Überlaufschutz versehen, in welchem eine kleine Menge an Flüssigkeit aufgefangen werden kann, jedoch sollte man diesen nicht unnötig ausreizen.
Besonders wichtig ist eine regelmäßige Reinigung der einzelnen Komponenten, wie z.B. dem Fettfilter oder dem Auffangbehälter. Diese können in der Regel zur einfachen Säuberung herausgenommen werden. Bei eingebauten Tischlüftern ist dieser Vorgang etwas komplizierter, da man hier den Unterschrank öffnen muss.
Platziere den Muldenlüfter auch nicht direkt unter deinen Hängeschränken, damit diese keinen Schaden nehmen, falls doch mal eine kleine Menge Wrasen aufsteigen sollte. Aus diesem Grund muss die Ableitung des aufgesogenen Dunstes aus dem Unterschrank auch über ein ausgeklügeltes Kanalsystem erfolgen - im schlimmsten Fall quellen die Schränke sonst nämlich von innen auf.
Ein weiterer Tipp, um ein optimales Abziehen des Kochdunstes zu ermöglichen: Lege beim Kochen den Deckel des Topfes oder der Pfanne so auf, dass ein Spalt in Richtung Downdraft-Abzug entsteht. Der Dampf kann so gezielter entweichen und wird komplett vom Sog erfasst.
Wenn du dir noch nicht sicher bist, ob so ein Gerät in deine Küche und zu deinen Kochgewohnheiten passt, lässt du dich am besten von einem Fachmann oder Küchenstudio beraten. Dieser weiß genau, was machbar ist und was nicht. Oder du besuchst eine Fachausstellung und holst dir dort die nötigen Infos direkt vom Experten. Dort kannst du die Geräte vorher auch testen und anhören.
Hier haben wir für dich nochmal alle wichtigen Argumente für oder gegen Muldenlüfter & Co. zusammengefasst, damit du am Ende eine fundierte Entscheidung treffen kannst.
Flexible Küchengestaltung möglich: der Kopfraum bleibt frei und der Herd kann auf einer Kochinsel oder unter einer Dachschräge platziert werden, ohne auf einen Dunstabzug verzichten zu müssen.
Der beim Kochen entstehende Dunst wird direkt an der Quelle abgesaugt und verbreitet sich gar nicht erst in der Küche.
Unauffälliges Design, durch welche der ganze Raum größer wirkt.
Edle Optik, die sich besonders in modernen Küchen gut macht.
Im Vergleich zur regulären Dunstabzugshaube sind Muldenlüfter sehr leise, da sie sich nicht direkt neben dem Kopf befinden.
Der Einbau eines Downdraft-Systems nimmt etwas Platz in den Unterschränken weg, den man sonst für Kochutensilien nutzen könnte.
Bei Downdrafts, die mittig in das Kochfeld eingebaut sind, ist die dort nutzbare Fläche häufig kleiner, als bei regulären Kochfeldern. Durch das Fehlen der Abzugshaube fällt hier außerdem die integrierte Kochfeldbeleuchtung von oben weg, welche anderweitig nachgerüstet werden muss.
Preislich liegen integrierte Kochfeldabzüge im höheren Segment und können je nach Modell weit über 1.000 € kosten. Eine Dunstabzugshaube bekommt man dafür schon ab 100 €.
Durch den Einbau im Arbeitsbereich kann es öfter zu Verschmutzungen kommen und die Geräte müssen häufiger gereinigt werden.
Nur Tischlüfter können in ihrer Höhe angepasst werden. Muldenlüfter bzw. Downdrafts können also bei Töpfen und Pfannen mit hohem Rand Probleme haben, den ganzen Dunst einzusaugen.