von Katja Keweritsch
Dein Ledersofa soll mit der Zeit immer schöner werden? Hier kommen unsere Tipps zur Pflege und Reinigung unterschiedlicher Lederarten.
Nubuk-, Velour- und Wildleder sind typische raue Ledersorten. Sie sind besonders weich und samtig, aber auch sehr empfindlich. Häufig werden sie mit einer dünnen Polyurethanschicht versiegelt, um sie vor Feuchtigkeit, Schmutz und Staub zu schützen. Das hilft allerdings nur zeitweilig. Deshalb solltest du dein Rauleder-Sofa regelmäßig selbst imprägnieren. Eingetrocknete Flecken kannst du vorsichtig mit einer Sandpapier-Nagelfeile, einer speziellen Wildlederbürste oder sehr feinem Schleifpapier ausreiben. Auf keinen Fall solltest du versuchen, Schmutz mit Wasser zu entfernen – das gibt erst recht Flecken.
Bleibt ein Leder offenporig, so wurde es nur dünn mit transparenten Farbstoffen gegerbt. Es fühlt sich warm und weich an. Leider ist es durch die kaum vorhandene Versiegelung aber auch besonders empfindlich. Offenporige Leder wie Anilin verfärben sich deshalb auch leicht und sollten nie direkt in der Sonne stehen. Flecken entfernst du am besten mit Sattelseife – gibt es beim Schuster oder im Reitladen. Sie ist sanfter als die ebenfalls gern empfohlene Kernseife. Ein kleines Stück fein raspeln und in warmem Wasser auflösen. Den Lappen gut auswringen, bevor du das Leder behandelst. Und in jedem Fall mit einem Wolltuch trocknen. Aber: Nicht zu stark rubbeln. Dadurch können unansehnliche Glanzflecken entstehen. Wenn nichts mehr hilft: Anilin kann mit einer Lösung aus Wasser und 20% Spiritus gereinigt werden. Danach solltest du das Sofa allerdings mit Wachs nachfetten. Es reinigt und pflegt die Oberfläche ohne zu tief ins Leder einzudringen.
In jedem Fall. Durch die versiegelte Oberflächenstruktur sind gedeckte oder pigmentierte Leder gut vor Wasser, Schmutz und Staub geschützt – ideal für Familien mit Kindern. Meist reicht es, das Sofa regelmäßig abzustauben und zweimal jährlich mit einem speziellen Lederpflegemittel abzureiben. Die Farbschicht schützt das Leder zudem vor einem schnellen Ausbleichen. Nachteil: Geschlossene Glattleder empfinden wir oft als kalt und zu glatt. Alternative: Semianilinleder. Sie fühlen sich relativ weich und warm an, sind aber robuster und wasserabweisender als reines Anilinleder, weil sie stärker versiegelt sind. Dennoch: Am Pflegeleichtesten bleiben Sofas mit geschlossenem, pigmentiertem Glattleder.
Klar kannst du Kunstleder schneller reinigen. Der Pflegeaufwand beschränkt sich auf regelmäßiges Abreiben mit einem Mikrofasertuch. Aber: Kunstleder kann mit keiner der positiven Eigenschaften echten Leders mithalten. Es besteht aus Polyurethan, das sich kalt und zu glatt anfühlt und gerne an der Haut kleben bleibt. Solche Sofas eignen sich eher für einen seltenen Gebrauch, bespielweise im Gästezimmer. Hinweis: Alcantara sieht zwar wie Leder aus, besteht aber aus synthetischen Ultramikrofasern, die lediglich eine lederähnliche Oberflächenstruktur haben.
Immer zwei Pflegemittel verwenden: eines zum Reinigen, eines zum Pflegen / Nachfetten
Ledersofas wöchentlich abstauben
Zweimal jährlich mit einem speziellen Pflegemittel behandeln
Direktes Sonnenlicht vermeiden
Ledersofas nicht vor Heizkörper oder Kamine rücken
Finger weg von: Fleckentfernen, Lösungsmitteln, Bohnerwachs, Terpentin, Schuhcreme, Hautfett, Speiseöl
Nur mit abgekochtem oder destilliertem Wasser arbeiten – sonst gibt es unschöne Kalkflecken
Rauleder: Flüssigkeit sofort mit einem saugfähigem Tuch aufnehmen – nicht reiben!