Wenig Wohnfläche muss nicht automatisch wenig Stil bedeuten. Hier kommen unsere besten Tipps und Tricks, um ein kleines Wohnzimmer optimal zu gestalten.
Wer sein kleines Wohnzimmer so gestalten möchte, dass es maximal groß aussieht, der beginnt am besten mit den Basics, nämlich Boden und Wand. Hierbei ist besonders wichtig, dass beides so viel Licht wie möglich reflektiert. Weiß ist daher, zumindest als Wandfarbe, eine klassische Wahl. Wer den Skandi-Look mag und seine Dielen verändern darf, der kann sie weiß oder grau lasieren oder lackieren und so mehr Weite schummeln. Dunkles Laminat oder ein dunkler Teppich hingegen bewirken das Gegenteil. Neben Weiß funktionieren an der Wand auch Pastell- und zarte Erdfarben wunderbar. Achte bei der Auswahl der Farben darauf, welchen Unterton sie haben, also ob sie kühl oder warm wirken und baue darauf dein restliches Farbschema auf, damit der Raum stimmig wirkt. Grafische Tapeten solltest du – wenn überhaupt – in einem kleinen Wohnzimmer nur sehr sparsam einsetzen.
Natürlich kannst du den Boden oder die Wände deines kleinen Wohnzimmers trotzdem dunkel oder sogar schwarz halten. Auch das kann toll aussehen. Nur vergrößernd wirkt es nicht. Das solltest du vorher einkalkulieren.
Offene Regale sind gerade sehr angesagt. Nur leider sind sie nicht gut geeignet für kleine Räume. Denn sichtbares Durcheinander ist der Feind eines jeden kleinen Wohnzimmers, es engt optisch ein. Besser und vor allem staubfreier geht’s, wenn du deinen Krimskrams hinter geschlossenen Türen unterbringst. Das heißt allerdings nicht, dass du dir eine Schrankwand anschaffen musst (das ist genau genommen ein Möbel, das in Mini-Wohnzimmern sogar völlig fehl am Platz ist). Modulare Regale und Schränke eignen sich besser. Oft kannst du Modelle mit oder ohne Tür und in verschiedenen Farben zusammenstellen. Schau beim Möbelkauf aber nicht nur bei Regalen, sondern auch bei Sofas, Couchtischen und Co. nach Stauraum – ausklappbaren Schubladen, Seitentaschen oder Ablagen. Denn davon kann man ja bekanntlich nie genug haben.
Achte neben Stauraum auch auf die Möbelform. Sofas und Kommoden auf filigranen, sichtbaren Füßen wirken leicht und luftig und drücken nicht noch zusätzlich mit ihrer Masse auf den Raum. Eine Ausnahme bilden sehr tiefe Räume. Hier solltest du dich anpassen und auf ebenso tiefe Möbel zurückgreifen, also beispielsweise Couches ohne Fuß und Lowboards. Zusätzlich ist es von Vorteil, wenn deine Möbel multifunktional und flexibel sind. Beistell- und Couchtische mit Rollen lassen sich einfach durch den Raum schieben und werden sogar zur Essgelegenheit, wenn sie sich noch in der Höhe verstellen lassen. Die Couch mit Ausklappmechanismus bietet Platz für den Übernachtungsbesuch und stapelbare Hocker lassen sich ebenso als praktische Beistelltischchen verwenden.
Mini-Sofas sind so groß, dass zwei Personen darauf bestens sitzen können und daher besonders gut für Single-Wohnungen geeignet. Es gibt sie sowohl als klassische Zweisitzer als auch als Love Seats bzw. Diningsofas. Diese sind an den Retrotrend angelehnt und kommen mit einer hohen Rücken- und Armlehne sowie hohen Holzfüßen ins Haus. Insgesamt sitzt man darauf also weniger „loungig“, sondern eher fest und aufrecht.
Der aktuelle Lieblingstrend zum Mid-Century-Design (1940 bis 1960) lässt die Möbel insgesamt an Volumen verlieren, sodass sich die Sofas prima durch Cocktailsessel und filigrane Beistelltische ergänzen lassen.
Neben der angesagten Nostalgieströmung kommen noch zwei weitere Trends ins Spiel: Multifunktionalität und naturnahes Wohnen. Wer oft Besuch hat, sollte sich ein Mini-Sofa kaufen, das ausklappbar ist und sich so mit nur wenigen Handgriffen in eine Liegewiese verwandelt (Schlafsofas bei moebel.de). Einfache Modelle mit gutem Sitz- und Schlafkomfort findet man dabei durchaus auch in niedrigeren Preisklassen.
Der Trend zur Natur führt vor allem dazu, dass Holz wieder vermehrt zum Einsatz kommt. Neben den Beinen werden auch zunehmend Armlehnen aus dem Naturmaterial eingesetzt, was in Kombination mit Leder oder grobem Leinen einen schlicht-nordischen Look erzeugt. Besonders bei den Armlehnen sollten Mini-Sofa-Besitzer auf deren Dicke achten, denn wer nur wenig Platz hat, kann auch hier sparen.
Wer schlecht abschätzen kann, wie das Sofa am Ende im Raum aussehen wird, kann sich außerdem ein paar einfache Faustregeln merken:
Dunkle Farben wirken optisch massiger als helle.
Sofas mit filigranem, höherem Fuß sind luftiger und nehmen optisch weniger Platz im Zimmer ein.
Wer seiner räumlichen Einschätzung nicht traut, sollte zu Tape bzw. Malerkrepp greifen. Einfach die Maße des zukünftigen Sofas auf dem Boden aufkleben – so lässt sich die wahre Größe des Möbels besser visualisieren und böse Überraschung sind ausgeschlossen (statt Wohn- heißt es jetzt Sofazimmer, weil es nur noch daraus besteht und du die Tür leider kaum noch öffnen kannst).
Licht ist in einem kleinen Wohnzimmer essenziell, denn ähnlich wie unaufgeräumte, offene Regale schlucken auch dunkle Ecken Raum. Nutze daher verschiedene Lichtquellen gezielt, um einerseits Stimmung zu schaffen und andererseits Wohnzonen gezielt auszuleuchten. Zum Beispiel eine Hängeleuchte über dem Couchtisch neben dem Sofa, eine Tischlampe am äußeren Rand der Fensterbank oder eine Bodenlampe in der hinteren Zimmerecke, die normalerweise im Dunkeln verschwindet.
Wenn du eine Essgruppe in dein Wohnzimmer integriert hast, kannst du neben Farbe auch gezielt mit Licht spielen, um beide Bereiche voneinander abzugrenzen. Netter Nebeneffekt: Viele unterschiedliche Lichtquellen zaubern eine besonders gemütliche Stimmung.
Durch seine langjährige Erfahrung in der Möbelbranche weiß Markus fast alles über das Thema und teilt sein Wissen gern mit dir. Seit 2018 ist er ein wichtiger Teil von moebel.de und auch intern der erste Anlaufpunkt für Fragen rund um die Themen Möbelhandel, Möbelwissen und Möbelpflege.
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