Wohin mit Töpfen, Tellern & Co? Was ist mit Nischen? Wie bleibt die Arbeitsfläche frei? Und wo lagere ich eigentlich die Muskatreibe?
Bei der Stauraumplanung in der Küche geht es um Arbeitsabläufe. Ein Beispiel: Wenn du eine Karotte aus dem Kühlschrank holst, sie abspülst, Messer und Brettchen schnappst, um sie zu schneiden und danach in einen Topf zu geben, willst du dafür nicht fünfmal quer durch die ganze Küche laufen. Du planst die Arbeitszonen deiner Küche so, dass die Dinge, die du ständig benötigst, gut erreichbar sind.
Generell unterscheidet man in der Küche zwischen folgenden Arbeitszonen: Bevorraten (Kühlschrank und Speisekammer), Aufbewahrung (Schneidebretter, Teller etc.), Spülen, Vorbereiten (Arbeitsplatte) und Kochen / Backen. Wenn du gedanklich tägliche Arbeitsabläufe abspulst, wird dir schnell klar werden, dass die Besteckschublade in der Nähe der Spüle Sinn ergibt, weil du Messer & Co gleich nach der Reinigung verstauen kannst. Unter dem Backofen wäre sie eher umständlich zu erreichen.
Es geht also darum, oft benötigte Dinge gut erreichbar zu verstauen. Und zwar dort, wo sie gebraucht werden. Kommen wir zum Geschirr: Schwere Teller kann man leichter von unten hochheben als von oben herunterholen. Deshalb verstaust du sie am besten in ausziehbaren Schubladen der Unterschränke. Gläser hingegen können einzeln prima aus einem Oberschrank gehoben werden.
Wichtig: Geschirr, das du täglich benutzt, sollte zentral und gut erreichbar stehen. Bei einem Zweipersonenhaushalt bedeutet das: 2 Müslischalen, 2 Teller, 2 Wassergläser etc. Der Rest des Services darf gerne in ein Sideboard im Wohnzimmer wandern, wenn ansonsten in der Küche nicht ausreichend Stauraum zur Verfügung steht. Richte deine Küche passend zu deinem Alltag ein – praktisch und funktional. Wenn Gäste kommen ist das Geschirr aus dem Sideboard schnell herbeigeholt.
Um Arbeitsabläufe zu optimieren und dir Marathonläufe in der Küche zu ersparen, solltest du Töpfe & Co genau dort platzieren, wo du sie brauchst: in der Nähe des Herds. Entweder in geräumigen Schubladen der Unterschränke oder in einem praktischen LeMans-Auszug im Eckschrank gleich neben den Kochplatten. Tipp: Viele Hersteller bieten Topfdeckelhalter für Schubladen oder Schranktüren an. Auf diese Weise hast du immer alles parat und schön sortiert.
Kastenkuchenform, Muskatreibe, Tranchiermesser – nice to have, aber wahrlich nicht täglich im Einsatz. Deshalb musst du solche Küchenutensilien auch nicht ganz vorne in der Schublade zwischen Herd und Spüle aufbewahren. Vielmehr lohnt es sich, gute Verstecke zu finden. Wie wäre es z.B. mit dem Fach unter der Sitzbank? Oder in einer Box ganz oben in der Speisekammer? Wenn du Dinge nicht täglich brauchst, ist es okay, sich ein bisschen nach ihnen strecken zu müssen.
Mikrowelle, Saftpresse, Waffeleisen, Kaffeemaschine – oft stehen elektrische Küchenhelfer auf der Arbeitsfläche herum und nehmen Platz weg. Platz, den du gut zur Essensvorbereitung nutzen könntest. Deshalb stellt sich die Frage: Wie häufig benutzt du die Geräte wirklich? Ein Kaffeevollautomat, der täglich mehrfach im Einsatz ist, verdient sicherlich eine hübsch hergerichtete Ecke, die seine Stellung im Küchenalltag würdigt. Gut erreichbar, jegliches Zubehör in Griffweite.
Aber ein selten genutztes Waffeleisen darf gerne ganz hinten in der untersten Schublade verschwinden. Das gleiche gilt für die Saftpresse, den Sandwichmaker und die Popcornmaschine. Alternative: Du integrierst die elektrischen Helfer als Einbaugeräte in die Schränke. Das klappt prima mit der Mikrowelle, aber auch mit einem Allesschneider oder dem Ice-Crusher. Auf diese Weise sind sie jederzeit einsatzbereit, nehmen aber keine zusätzliche Stellfläche in Anspruch.
Aus der Not eine Tugend machen – das klappt auch bei der Küchenplanung. Tote Ecken lassen sich prima mit LeMans-Auszügen oder Karussellen nutzen, kleine Nischen eignen sich für einen schmalen Apothekerschrank. Am Fliesenspiegel hinter Herd und Spüle kannst du Seilzugsysteme spannen, die Gewürze verstauen und eine Dachschräge bietet die Chance, luftige Regale zu planen. Freu dich über die Besonderheiten eines Küchenraums – so erhältst du eine ganz individuelle Kochstätte.
DIY-Variante: ein großes Holzbrett über Spüle und Abtropffläche legen – voilà mehr Arbeitsfläche
In eine Spüle mit mehreren Einlegeböden, Multifunktionsschalen oder Extrafächern investieren
Es gibt stabile Hängegestelle für Geschirrtücher, Putzmittelflaschen oder Topfdeckel, die du innen an Schranktüren befestigen kannst.
Wenn du den Raum zwischen einzelnen Schrankböden nicht komplett ausnutzt, kannst du zusätzliche Regaleinsätze verwenden, um z.B. niedrige Schalen, Eierbecher o.ä. zu verstauen.
Es klingt so simpel: Weise jedem Küchenutensil einen eigenen, angestammten Platz zu, den es nach Gebrauch gleich wieder einnimmt. Auf diese Weise bleibt deine Küche immer aufgeräumt.