von KATJA KEWERITSCH - 18.09.2018
Wann welcher Bodenbelag am besten geeignet ist und wie man den richtigen für sich findet, zeigt unsere Übersicht.
Je nach Raumnutzung braucht eine Wohnung ganz unterschiedliche Bodenbeläge. Besonders aktive Bereiche wie Flur oder Küche sollten einen harten und robusten Belag bekommen. Ruhigere Räume wie Schlaf- oder Wohnzimmer hingegen wirken mit einem Teppich besonders wohnlich. Generell sind Holzböden und Fliesen lauter als Vinyl oder Kork und eignen sich deshalb nicht so gut für Kinderzimmer.
Ein Bodenbelag dient auch als gestalterisches Element. Er kann Abgrenzungen zwischen verschiedenen Bereichen markieren oder beispielsweise einen Essplatz in einem großen Kombiraum betonen. In kleinen, ineinander übergehenden Räumen wirkt ein durchgängiger Bodenbelag großzügig und vergrößert den Raum optisch.
Egal ob aus Eiche, Buche, Kirsche oder Pitchpine – Parkettböden sehen immer edel aus. Bei mehr als 50 Holzarten gibt es ein breites Farbspektrum. Generell ist Parkett teurer als andere Bodenarten, kann aber durch das Abschleifen der Oberseite jederzeit wieder in Form gebracht werden. Dielen sind eine Sonderform des Parketts. Diese großformatigen Bohlen werden aus der Mitte des Stammes geschnitten und wirken besonders herrschaftlich.
Parkettböden gelten als sehr robust und pflegeleicht. Sie sind umweltfreundlich, solange keine Tropenhölzer verwendet werden. Es gibt sie in unterschiedlichen Mustern, beispielsweise als Fischgrätparkett, Ein-Stab-Parkett oder mit Flechtstruktur. Durch ihre Wärmeleitfähigkeit sind Parkettböden zudem gut für eine Fußbodenheizung geeignet.
Zur Versiegelung des Parketts können Öle, Lacke oder Wachs benutzt werden. Lackiertes Parkett ist besonders robust, nur kann das Holz so nicht mehr atmen. Anders verhält es sich bei einer Behandlung mit Öl. Allerdings bleibt das Holz so anfällig gegenüber Wasser. Wachs hingegen wirkt wasserabweisend und kann das Holz auch mechanisch schützen.
Laminat ist die preisgünstige Alternative zu echtem Holz. Die leicht selbst zu verlegenden Paneele bestehen aus einem Trägermaterial, das mit einer dünnen Dekorschicht verziert und versiegelt wird. Dabei gilt: Je dicker das Laminat, desto hochwertiger. Bei besonders billigem Laminat quellen die Fugen leicht auf, wenn der Boden zu feucht gewischt wird.
Bei Laminatböden empfiehlt sich eine Trittschalldämmung, da das Material selbst sehr laut sein kann. Was die Optik angeht, bieten Laminatböden heute ein breites Spektrum: Dabei sind sowohl Holzdekore, fotorealistische Drucke oder Paneele möglich, die wie ein Steinboden aussehen.
Der Vinylboden erlebt seit einigen Jahren ein Revival. Früher nannte man ihn noch PVC und er geriet wegen der enthaltenen Weichmacher in Verruf. Heute wird er in der EU ohne jegliche gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe hergestellt und seine neuen Dekore, Designs und Farben erobern die Wohnungen. Dabei ist von einer modernen Holzoptik bis hin zu bunten Kachelmustern alles möglich.
Vinylfliesen oder –planken sind leicht zu verlegen, einfach zu pflegen und besonders leise. Sie sind preisgünstig und gelten als besonders strapazierfähig. Falls doch einmal Schäden auftreten, können einzelne Fliesen problemlos ausgetauscht werden. Vinylböden eignen sich zudem gut für Räume mit Fußbodenheizung.
Klassischerweise werden Fliesen in Bad und Küche eingesetzt. Sie sind sehr pflegeleicht und feuchtigkeitsresistent. Da Fliesen sich im Winter kälter anfühlen als andere Bodenbeläge, ist es sinnvoll, sie mit einer Bodenheizung zu kombinieren.
Allerdings gibt es Fliesen heute nicht nur in vielen verschiedenen Farben und Größen, sondern auch mit ganz unterschiedlichen Dekoren: von Holzoptik bis hin zu fotorealistischen Drucken ist alles möglich. Deshalb erobern Fliesen jetzt auch andere Räume und können sogar als Wandverkleidung im Wohnzimmer eingesetzt werden.
Feinsteinzeug ist eines der widerstandfähigsten keramischen Materialien. Es ist strapazierfähig, wasserfest, außerordentlich hart und rutschfest. Allerdings ist Feinsteinzeug ein fußkalter Belag, weshalb er sich besonders gut für Windfang, Flur, Terrasse oder Balkon eignet. Feinsteinzeugfliesen gibt es in vielen Farben und Mustern. Auch eine Granit- oder Marmoroptik ist möglich.
Linoleum ist ein Naturprodukt, das aus Leinöl, Kork- oder Holzmehl und einer Trägerschicht aus Jute besteht. Es fühlt sich warm an, ist pflegeleicht und lange haltbar. Sein angestaubtes Image hat Linoleum inzwischen abgelegt und wird häufig in modernen Einrichtungen verwendet. Mit vielen verschiedenen Farbvarianten und Mustern passt es heute in fast jeden Wohnraum.
Oft wird Linoleum mit PVC verwechselt, da beide sich ähnlich anfühlen und verarbeitet werden. Aber Linoleum ist ein reines Naturprodukt und Polyvinylchlorid ein künstlich hergestellter Bodenbelag. Auch wenn PVC meist günstiger ist, kann es aus ökologischer Sicht nicht mit Linoleum mithalten.
Wer nachhaltig wohnen möchte, ist schnell beim Thema Kork. Denn für den elastischen Boden wird ausschließlich die Rinde der Korkeiche verwendet, so dass kein einziger Baum gefällt werden muss. Ein Korkboden ist pflegeleicht, fühlt sich angenehm warm an und dämpft den Trittschall. Er eignet sich besonders gut fürs Kinderzimmer und für alle, die gerne barfuß laufen.
Normalerweise wird Kork als Fliese verlegt, die mit dem Untergrund verklebt und anschließend versiegelt wird. Moderne Korkfliesen gibt es dabei in vielen verschiedenen Farben. Dank spezieller Drucktechniken sind inzwischen sogar realistische Optiken von Stein oder Holz möglich. Einziges Manko: Nicht alle Korkböden eignen sich für eine Fußbodenheizung.
Beim Kauf eines Teppichbodens sollte man sich nicht nur über Farbe und Muster Gedanken machen, sondern auch über das Material und die Höhe des Flors. So ist beispielsweise ein hoher Flor eher ungeeignet für stark beanspruchte Stellen wie Treppen oder Flure, weil er dort schnell abgenutzt wird und der Schmutz sich im Flor festsetzt. Generell sorgen Teppiche für ein kuscheliges Gefühl an den Füßen und eignen sich deshalb besonders gut fürs Schlafzimmer.
Teppichböden schlucken Geräusche. Mit dieser schalldämmenden Eigenschaft eignen sie sich deshalb besonders gut für große Räume. Sie sind trittsicher und können extrem strapazierfähig sein. Einziges Manko: Teppichböden sind empfindlich und schwierig zu reinigen, da man einen Fleck nicht einfach wegwischen kann. Wer dennoch nicht auf den Komfort eines Teppichbodens verzichten möchte, kann auf einzelne Teppiche zurückgreifen, die im Gegensatz zu einem verklebten Bodenbelag in einer Spezialreinigung gesäubert werden können.
Aktive Räume wie Küche oder Flur benötigen einen harten, robusten Bodenbelag.
Holzböden, Fliesen und zum Teil auch Laminat sind lauter als andere Bodenbeläge.
Parkettböden sehen immer edel aus, sind pflegeleicht und halten lange.
Bei Laminat gilt: Je dicker, desto hochwertiger.
Vinylböden sind pflegeleicht, strapazierfähig und trittleise.
Korkböden können heute mit unterschiedlichen Dekoren bedruckt werden.
Linoleum ist ein pflegeleichtes Naturprodukt.
Teppichböden schlucken Geräusche und eignen sich besonders fürs Schlafzimmer.